Freitag, 30. April 2010

Gamble? Russisch Roulette?

Das musste ich mir letztens von einem Freund anhören als ich ihm von meiner Verhütungsmethode erzählte. „Ah, du gamblest. Russisch Roulette!“ Und tatsächlich bekomme ich diesen Satz öfter zu hören. Eigentlich fast immer, wenn ich mein Temperaturmessen aufs Tapet bringe. Die wenigsten haben davon wirklich Ahnung, die meisten halten es für unsicher.

Wenn ich dann erläutere, wie hoch die Sicherheit erwiesenermaßen ist, verfallen die Gesprächspartner meist in großes Staunen. Und das Interessante ist: Männer sind schneller von dieser Methode zu überzeugen als Frauen – vielleicht beruht das aber auch auf der Tatsache, dass die Männer am Ende nicht doch mit einer möglichen Schwangerschaft dasitzen und viele Frauen tendenziell doch Angst davor haben.

Also, gamble ich? Spiele ich eine Art Russisch Roulette mit meinen Eierstöcken? Wohl kaum. Im Gegenteil. Denn Tatsache ist doch, dass ich meinen Körper entgegen weitläufiger Meinung damit viel besser kennen lerne. Ich weiß, wann ich meinen Eisprung habe, kann die Symptome meiner Physis besser beurteilen und habe Sicherheit aufgrund der Temperaturmessung und der Zervixbeobachtung. Ich kann diese einfachen Beobachtungen mittlerweile in Verhältnis setzen zu möglichen Stimmungsschwankungen, Unterleibsziehen (Eisprung oder Mittelschmerz), Gewichtszunahme, Schokoladenjieper, fettigen Haaren oder auch extremer Müdigkeit.

Tatsächlich habe ich in dem gleichzeitigen Eintreten schon eine Systematik erkennen können und kann so, beispielsweise, aufgrund geschwollener Brüste mit einer baldigen Menstruationsblutung rechnen. Tja, so sieht’s aus. Ich find’s super.

Donnerstag, 1. April 2010

Ich.will.Sex.

Die Wahrscheinlichkeit, in absehbarer Zeit (vermutlich guten) Sex zu bekommen ist gar nicht mal so gering. Neuer Mann. Und es zeichnet sich eine deutliche Ernsthaftigkeit ab.
Freunde wissen Bescheid, mein Exfreund, einer seiner besten Freunde, weiß Bescheid. Die Zeichen stehen also gut. Bislang haben wir uns rangetastet. das vorsichtig können wir an dieser Stelle streichen - denn mit Vorsicht haben die jugendfreien ersten Handgriffe nichts mehr zu tun. Daher auch die Wahrscheinlichkeit des guten Sex.
Soweit so gut.
Tatsache ist jedoch, dass die Person beim Erwähnen der Symptothermalmethode wie vom Donner gerührt entgegnete: "Du gambelst!" "Bitte?" "Ganz schön gefährlich", sprach der Unwissende weiter. Also folgte eine lange Salve meinerseits mit Verweis auf klinische Studien - die biologischen Vorgänge habe ich ihm zunächst erspart, aber da die die Mechanik ja offensichtlich doch noch mehr erklären, wird das in naher Zukunft noch folgen.

Und das obligatorische "Ich mag keine Kondome" kann ich auch nicht mehr hören. Reißt euch verdammt nochmal zusammen!
Anbei zur Abwechslung mal etwas Optik auf die Linse: So siehts derzeit aus. Ich bin, wie immer, gespannt, inwieweit Temperaturkurve, Zervix und die myona Prognose da mal wieder zusammentreffen!

Und nein, weder dieser Eintrag noch die Notiz in meinem Zykluskalender sind ein Aprilscherz.

Freitag, 26. März 2010

Ausreden bestimmen meine Regel

Lang, lang ist's her. Die Mess- und Eintragungsabstinenz ist einfach zu erklären und doch einfach unnötig: Viel Stress. Erst ein neuer Job, der mich so gefordert und in Anspruch genommen hat, dass das morgendliche Temperaturmessen ins Hintertreffen geraten ist. Mit fiesem Husten ging es auf eine berufliche Reise nach Afrika und eine fette Nasennebenhöhlenentzündung kam dazu. Kurz nach der Wiederkehr erwischte mich ein Magen-Darm-Infekt und weiteres hin und her Reisen. Der (berechtigte) Kommentar einer guten Freundin, die ebenfalls die symptothermale Methode anwendet: "Aber wäre es nicht gerade in der Zeit spannend gewesen zu sehen, wie sich deine Temperatur ändert oder halt auch nicht?"

Sie hat ja Recht, verdammt. Natürlich ärgere ich mich nun im Nachhinein, dass ich das Thermometer, das ja ehrlicherweise nicht viel Platz benötigt, nicht einfach auf meine Reisen mitgenommen habe.

Wie ist das bei Euch? Seid ihr ganz streng und penibel mit dem Messen? Wie verändert sich die Temperaturkurve in stressigen Phasen?

Donnerstag, 25. Februar 2010

Verrückte Wochen

... oder auch: Was Stress so alles anrichtet.

Einige verrückte Dinge sind in der vergangenen Zeit, seit meinem letzten Eintrag geschehen. Das Verrückteste jedoch: Heute morgen setzte plötzlich meine Periodenblutung ein. Ist es der Stress? Das Arbeitspensum in den vergangenen Wochen war bedeutend höher als jemals zuvor.

Und einige Tage, bevor laut Prognose mein Eisprung eigentlich erst einsetzen sollte, bekam ich meine Tage. Nun muss ich aber ehrlicherweise zugeben, dass die Prognose nicht wirklich falsch ist. Zumindest kann myona nichts dafür, dass sie falsch ist. Denn Tatsache ist: Ich habe in den letzten kanpp anderthalb Wochen keine Temperaturen und nichts eingegeben. Schuld war: Der Stress.

Ich habe zwar artig jeden Morgen gemessen, habe es aber im Laufe des Tages versäumt, meine Temperatur auch in die Onlinemaske von myona einzugeben. Ärgerlich, sonst wäre mir mit Sicherheit die Überraschung heute Morgen erspart geblieben. Oder zumindest wäre ich vorbereitet gewesen. Aber ich hätte es mir gestern schon fast denken können: PMS par excellence. Und was ansonsten in den letzten Wochen verrücktes passiert ist, dazu zu gegebener Zeit...

Montag, 25. Januar 2010

Mal mehr und mal weniger.

... oder: was meine Fruchtbarkeit und meine Attraktivität miteinander zu tun haben.

Ich muss sagen, ich gewöhne mich immer mehr an das morgendlich Messen. Wecker piepst, Thermometer unter die Zunge legen, Wecker auf fünf Minuten Sleep stellen, weiter dösen, Thermometer wieder raus und voilà hab ich meine Basaltemperatur. Was den ersten Monat überhaupt nicht funktioniert hat, weil ich so unglaublich undiszipliniert war, läuft mittlerweile reibungslos.
Und, was noch viel lehrreicher ist, ich weiß jetzt, warum es manche Abende gibt, an denen ich wie ein Penner aussehen kann und trotzdem angebaggert werde und manche, an denen gar nichts läuft. Tatsächlich ist es nämlich meiner Erfahrung nach so, dass ich an den Abenden, die rund um meinen Eisprung liegen, mehr angesprochen und weitaus intensiver angeflirtet werde als zu anderen Zeitpunkten meinen Zyklus. Das war bisher eine vage Vermutung meinerseits (wenn auch ja wissenschaftlich erwiesen) aber mittlerweile deckt sich mein Beobachtung mit meinen Messwerten: Eisprung gleich Flirtmodus.
Unbestreitbar hat die Natur das sehr intelligent und artenerhaltend eingerichtet.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Geplatzt

... oder: Warum sowohl Kondome als auch Beziehungen manchmal nur eine kurze Halbwertszeit besitzen

Einmal, ein einziges Mal in meinem Leben ist mir bisher das Kondom gerissen. Pille abgesetzt wegen Vergesslichkeit, Nuvaring benutzen wollen – funktionierte aber nicht aufgrund ständiger Blasenentzündung wenn ich ihn anfing zu benutzen (unabhängig von vorhandenem Sex). Also blieb mir zunächst nur das Kondom zum Verhüten. Von der Symptothermalmethode hatte ich damals noch nichts gehört. Der Sex war gut - ausgesprochen gut - und plötzlich hörte ich von meinem damaligen Freund nur ein panisches: „Scheiße!“
Was Scheiße war, davon konnte ich mir Sekunden später selbst ein Bild machen. Ein kurz nach dem Samenerguss komplett zerstörtes Gummi hing über seinem abschlaffenden Penis. Der Rest war verschwunden. In mir, in meiner Scheide.
Ammenmärchen hoch drei umgesetzt: Duschengehen und alles wegspülen. Immerhin kam dabei der Rest des Kondoms zum Vorschein.
Schnell anziehen und zur Apotheke um die Ecke gesprintet. Überflüssig zu sagen, dass die Dame hinter der Theke untröstlich war, mir jedoch nicht weiterhelfen konnte. Es war ausgerechnet ein Mittwochnachmittag, sprich: Ärzte hatten zu. Extra in die Klinik wollte ich nicht, schließlich hatte ich Konzertkarten für den Abend mit meinem damaligen Freund und einer guten Freundin (man muss Prioritäten setzen).
Nächster Tag: Vormittags zum Arzt, er fragte, wann ich meine letzte Regelblutung hatte (wusste ich nicht) und schlussendlich bekam ich die Pille danach verschrieben. Glücklicherweise ging es mir nicht wirklich elend, nur ein minimales Ziehen im Unterbauch trat ein. Aber wenn ich gewusst hätte, in welcher Phase meines Zyklus ich mich befand, hätte ich mich diesem Stress nicht aussetzen müssen.
Ach ja, dies sei noch erwähnt. Der damalige Freund übernahm weder irgendeine Verantwortung noch Kosten für die Pille. Ebenfalls überflüssig zu erwähnen, dass diese Liaison nur kurz hielt...

Wer hat sonst noch Erfahrungen damit gemacht? Wie ging es Euch damit?

Montag, 4. Januar 2010

Die erste Auswertung und Prognose

... oder: Die Freude über den ersten kompletten Zyklus.

Ich habe es geschafft. Mit einem Minimalaufwand an Disziplin habe ich die Auswertung für meinen ersten Onlinezyklus bekommen. Mein Zyklus dauerte sieben Tage länger als mein vorheriger und mein Körpergefühl und der von myona erkannte Eisprung schienen auch tatsächlich übereinzustimmen.
Heißt: Ich weiß jetzt, wann voraussichtlich mein nächster Eisprung stattfindet, ich weiß, wann meine fruchtbaren Tage sind und ich weiß auch, wann in etwa ich meine nächste Regelblutung bekomme. Und jetzt bin ich gespannt, ob die Prognose so auch eintrifft. Und: Frohes Neues!